Insgesamt wurden alle 25 Schafe erfolgreich gedeckt, jedoch hatte ich einen Kaiserschnitt wegen einer verdrehten Gebärmutter und zwei Mutterschafe, die aufgrund von Trächtigkeits- sowie Geburtsproblemen erlöst werden mussten. Das bleibt leider nicht immer aus.
Allen anderen Mutterschafen ging es zum Glück sehr gut und 23 Muttern inklusive meiner Neuen haben insgesamt 34 quietschfidele und kerngesunde Lämmer zur Welt gebracht. 17 Bocklämmer und 17 Mutterlämmer. Also ausgewogener geht es nich
Dieses Jahr hat mich leider mein Schafscherer recht kurzfristig versetzt, so dass ich beschlossen hatte, mir diesmal selber eine elektrische Schermaschine zu kaufen. Zuvor hatte ich ja immer mit meiner Handschere geschoren, was aber recht lange dauerte. Mit zunehmender Schafanzahl wollte ich einfach schneller werden. Es wurde eine Akkuschermaschine von Lister. Ich habe ja keinen Strom auf meinen Weiden und zudem habe ich im Mai schon mindestens 3 Schafgruppen auf unterschiedlichen Standorten stehen, so dass ich diese nicht noch umher fahren muss, sondern flexibel vor Ort scheren kann. Das hat auch wunderbar funktioniert und ich bin mit meinem Einkauf sehr happy. Für einen Bock brauchte ich nur 8 Minuten. Für manche Mutterschafe nur 6. Je nach Verfilzungsgrad. Freue mich schon auf nächstes Jahr :-)
Ab dem 14. Juni kam endlich die Notzulassung für die BTV3- Impfung heraus. Die habe ich natürlich sofort angeleiert bei meinem Tierarzt. Der wusste noch nichts davon, so dass ich deswegen nochmals den Schafzuchtverband konsultierte, der mich mit Infos versorgte. Letztendlich hat alles dann doch ganz schnell geklappt und ich konnte meine Schafe am 24.6. impfen lassen. Das zweite Mal habe ich sie dann sicherheitshalber nochmal im August geimpft, nachdem die Empfehlung für die Boosterung heraus kam. Und was soll ich sagen. Eines meiner älteren Schafe hatte nach der ersten Impfung eine starke Reaktion in Form von extremen Atembeschwerden. Letztendlich ist es dann ganz plötzlich daran verstorben. Ich schätze, dass es an der Impfung lag, da es sonst noch nie Auffälligkeiten hatte und immer kerngesund war. Es kam für mich wie aus dem Nichts. Allerdings hatten alle anderen Schafe keinerlei Reaktionen oder Nebenwirkungen und das Gute war: Sie sind alle gesund geblieben. Hier und da gab es mal etwas Humpeln in den Folgemonaten, aber nur für wenige Tage und sonst nichts weiter, was auf die Blauzungenkrankheit hingedeutet hätte. Von daher bin ich mega froh, dass dieses Jahr so glimpflich diesbezüglich bei uns verlaufen ist. Nun steht für nächstes Jahr schon die neue Variante BTV 12 in den Startlöchern. Es bleibt zu hoffen...
Dieses Jahr hatte ich zum ersten Mal Anzeichen einer Resistenz bei ca. 5% meiner Schafe, deren Symptome wie Kehlgangsödem, stumpfes Fell, Abmagerung und Blässe nach der Entwurmung nicht vollständig zurückgingen. Besonders bei zwei Schafen hatte ich zu kämpfen. Mit einem Wechsel der Wirkstoffgruppe hatte ich dann schließlich zum Glück Erfolg. Ich werde nun öfters die Wirkstoffgruppe wechseln. Das war mir eine Lehre.
Zu meiner Freude hatten die meisten Lämmer gar keine Anzeichen von Parasiten, obwohl der Sommer so nass war und es ein Kleinod für die Würmer war. Lämmer haben ja in der Regel noch keine natürlich Abwehr gegen die Würmer und ein starker Befall kann bei ihnen schnell zum Tod führen. Daher konzentriere ich mich in meiner Zucht auf die Selektion gerade solcher Schafe, um nicht so abhängig von den chemischen Mitteln zu sein, insbesondere da diese sehr begrenzt sind.