Das Schafjahr 2024

Das Schafjahr 2024


Im März begann meine Lammzeit mit 25 Mutterschafen. Letztes Jahr im Herbst hatte ich in Niedersachsen von der Schafauktion in Verden dem "Niedersächsischen Landschaftag" einen neuen schönen Bock mit den Wertnoten für Wolle, Muskeln und der Äußeren Erscheinung von 8/8/8 aus der Zucht vom Thomas Halanke gekauft sowie zwei neue blutsfremde Mutterschafe (ebenfalls beide mit den Noten 8/8/8 ) aus der Zucht von Tino Barth. 
Die Deckgruppe stellte ich mit den neuen Schafen und 23 Mutterschafen aus meiner Zucht zusammen.


Insgesamt wurden alle 25 Schafe erfolgreich gedeckt, jedoch hatte ich einen Kaiserschnitt wegen einer verdrehten Gebärmutter und zwei Mutterschafe, die aufgrund von Trächtigkeits- sowie Geburtsproblemen erlöst werden mussten. Das bleibt leider nicht immer aus.

Allen anderen Mutterschafen ging es zum Glück sehr gut und 23 Muttern inklusive meiner Neuen haben insgesamt 34 quietschfidele und kerngesunde Lämmer zur Welt gebracht. 17 Bocklämmer und 17 Mutterlämmer. Also ausgewogener geht es nich




Dieses Jahr hat mich leider mein Schafscherer recht kurzfristig versetzt, so dass ich beschlossen hatte, mir diesmal selber eine elektrische Schermaschine zu kaufen. Zuvor hatte ich ja immer mit meiner Handschere geschoren, was aber recht lange dauerte. Mit zunehmender Schafanzahl wollte ich einfach schneller werden. Es wurde eine Akkuschermaschine von Lister. Ich habe ja keinen Strom auf meinen Weiden und zudem habe ich im Mai schon mindestens 3 Schafgruppen auf unterschiedlichen Standorten stehen, so dass ich diese nicht noch umher fahren muss, sondern flexibel vor Ort scheren kann. Das hat auch wunderbar funktioniert und ich bin mit meinem Einkauf sehr happy. Für einen Bock brauchte ich nur 8 Minuten. Für manche Mutterschafe nur 6. Je nach Verfilzungsgrad. Freue mich schon auf nächstes Jahr :-)


Ab dem 14. Juni kam endlich die Notzulassung für die BTV3- Impfung heraus. Die habe ich natürlich sofort angeleiert bei meinem Tierarzt. Der wusste noch nichts davon, so dass ich deswegen nochmals den Schafzuchtverband konsultierte, der mich mit Infos versorgte. Letztendlich hat alles dann doch ganz schnell geklappt und ich konnte meine Schafe am 24.6. impfen lassen. Das zweite Mal habe ich sie dann sicherheitshalber nochmal im August geimpft, nachdem die Empfehlung für die Boosterung heraus kam. Und was soll ich sagen. Eines meiner älteren Schafe hatte nach der ersten Impfung eine starke Reaktion in Form von extremen Atembeschwerden. Letztendlich ist es dann ganz plötzlich daran verstorben. Ich schätze, dass es an der Impfung lag, da es sonst noch nie Auffälligkeiten hatte und immer kerngesund war. Es kam für mich wie aus dem Nichts. Allerdings hatten alle anderen Schafe keinerlei Reaktionen oder Nebenwirkungen und das Gute war: Sie sind alle gesund geblieben. Hier und da gab es mal etwas Humpeln in den Folgemonaten, aber nur für wenige Tage und sonst nichts weiter, was auf die Blauzungenkrankheit hingedeutet hätte. Von daher bin ich mega froh, dass dieses Jahr so glimpflich diesbezüglich bei uns verlaufen ist. Nun steht für nächstes Jahr schon die neue Variante BTV 12 in den Startlöchern. Es bleibt zu hoffen...



Dieses Jahr hatte ich zum ersten Mal Anzeichen einer Resistenz bei ca. 5% meiner Schafe, deren Symptome wie Kehlgangsödem, stumpfes Fell, Abmagerung und Blässe nach der Entwurmung nicht vollständig zurückgingen. Besonders bei zwei Schafen hatte ich zu kämpfen. Mit einem Wechsel der Wirkstoffgruppe hatte ich dann schließlich zum Glück Erfolg. Ich werde nun öfters die Wirkstoffgruppe wechseln. Das war mir eine Lehre.

Zu meiner Freude hatten die meisten Lämmer gar keine Anzeichen von Parasiten, obwohl der Sommer so nass war und es ein Kleinod für die Würmer war. Lämmer haben ja in der Regel noch keine natürlich Abwehr gegen die Würmer und ein starker Befall kann bei ihnen schnell zum Tod führen. Daher konzentriere ich mich in meiner Zucht auf die Selektion gerade solcher Schafe, um nicht so abhängig von den chemischen Mitteln zu sein, insbesondere da diese sehr begrenzt sind.


von Maren Seifart 17. April 2025
Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal Lämmer von einem eigenen von mir gezogenen Bock, den ich sorgfältig ausgesucht habe. Wichtig war mir neben seiner Erscheinung und seiner Gesundheit insbesondere die gute Mütterlichkeit seiner Mutter. Immer zuverlässig hatte sie eine leichte Geburt und hat danach bestens ihre Lämmer versorgt, worunter auch sehr imposante kräftige Böcke waren. Neben meinem Bock kam auch mein schöner Deckbock vom letzten Jahr zum Einsatz, so dass ich dieses Jahr zum ersten Mal Lämmer von zwei Böcken habe. Natürlich habe ich die Mutterschafe vorher speziell für die jeweiligen Böcke ausgewählt.
von Maren Seifart 20. März 2025
Das sind die weniger schönen Tage in der Schafzucht, gehören aber zwangsläufig mit dazu. Die Tage, an denen Tiere ihren letzten Weg antreten. Natürlich fällt es mir alles andere als leicht, meine Tiere für eine Schlachtung auszuwählen, sie in den Hänger zu bringen und sie auf ihrer letzten Reise zu begleiten. Wohlwissend, was ihnen geschehen wird... Allerdings halte ich mir dabei vor Augen, dass es ohne dies keine Schafzucht und somit auch keine Schafrassen geben würde. Man kann sie nicht alle behalten oder lebend verkaufen. Allen voran diejenigen Tiere, die nicht für die Zucht vorgesehen sind. Zudem ist es unser kulturelles Erbe bzw. unsere Geschichte, Nutztiere zu halten und auch zu essen. Ohne diese Tiere wären wir nie sesshaft geworden. Ich sehe mich allerdings in der Verantwortung, meine Tiere artgerecht zu halten, zu pflegen und ihnen ein schönes Leben an der frischen Lust zu ermöglichen. Ich bin gegen Ausbeutung von Tieren, Massentierhaltungen, Massenschlachtungen, Massentransporte usw. Fleisch gibt es wenig, dann aber kostbares, qualitativ sehr hochwertiges Fleisch von Weidetieren. Ich habe im März 2025 zwei Böcke schlachten lassen. Einer war aus dem Jahrgang 2021 und einer aus dem Jahrgang 2022. Beides also Tiere, die keine Lämmer mehr sind und drei sowie vier Jahre alt werden durften. Dies sind bisher meine ältesten Tiere, die ich zum Schlachter gefahren habe. Die anderen zuvor waren 1 1/2 jährig (Moorschnucken sind Spätentwickler und brauchen Zeit zum Wachsen. Als Lämmer bringen sie nicht soviel Schlachtgewicht auf die Waage). Die Keule oben auf dem Bild stammt von dem Bock aus dem Jahr 2021 und es ist kaum Fett daran. Zubereitet ist diese Keule ein absoluter Hochgenuss. Kein unangenehmer Bockgeschmack (der mir bei älteren Böcken oft prophezeit wurde) und äußerst zart.
von Maren Seifart 20. Januar 2024
Dieses Jahr wurden die Mutterlämmer vom Jahr 2022 gekört. Darüber hinaus wurden für mich auch zum ersten Mal die Bocklämmer aus dem Jahr 2022 bzw. dem Jahr 2021 gekört. Die Bewertungen waren für mich sehr gut. Darunter habe ich ein Mutterschaf gezogen mit den Werten für Wolle/Bemuskelung/ Äußere Erscheinung: 9/ 8/ 8, was mich besonders freut. Bei den Böcken gab es nicht nur die Formwertnoten, sondern darüber hinaus auch den Gentest für die Bestimmung der genetischen Resistenz gegen Scrapie. Insgesamt habe ich 6 Böcke gekört, wovon 4 in die Zuchtwertklasse 1 kamen mit einer Scrapie Resistenz von ARR/ARR und zwei in die Zuchtwertklasse 2 mit einer Resistenz von ARR/ARQ. Wer Interesse an einem gekörten Moorschnuckenbock hat, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen.
von Maren Seifart 20. Januar 2024
Die Lammzeit 2023 musste ich aufgrund einer OP leider aussetzen, was aber auch nicht weiter schlimm war. Da ich davor die zwei Jahre immer zwei Flaschenlämmer zu versorgen hatte, tat eine kleine Pause mal ganz gut, fand ich. Im Jahr 2023 hatte ich zum ersten Mal einen professionellen Scherer bei mir, der mir meine knapp 50 Schnucken zügig und schafschonend nackig gemacht hat. Einen Herzlichen Dank geht dafür an Ludwig Brandenburger, der nächstes Jahr unbedingt wieder kommen darf. Es macht schon einen Unterschied, ob alle Schafe innerhalb von 5 Stunden nackig sind, oder ich drei Wochenenden brauche.
von Maren Seifart 21. September 2022
Meine weiblichen Jährlinge wurden heute gekört, mithin in die Zucht aufgenommen. Es sind insgesamt sieben Schafe gewesen. Sie haben allesamt sehr gute Bewertungen bekommen, vor allem deren Wolle. Aber auch die Bemuskelung sowie die äußere Erscheinung konnten sich sehen lassen. Ich bin sehr zufrieden :-)
von Maren Seifart 21. September 2022
Meine Bocklämmer von diesem Jahr gefallen mir sehr gut. Ich werde sie nächstes Jahr kören lassen.
von Maren Seifart 21. September 2022
Im schönen Edertal haben meine Böcke eine neue Hangfläche bezogen mit einer prima Aussicht.
von Maren Seifart 21. September 2022
Meine 14 gedeckten Schnucken haben dieses Jahr insgesamt 17 Lämmer bekommen. Zwei von ihnen sind leider leer geblieben. 9 Bocklämmer und 8 Mutterlämmer wurden geboren. Zwei Bocklämmer musste ich mit der Flasche aufziehen, wovon einer ein Drilling und einer ein Zwilling war, den die Mütter jeweils nicht angenommen haben.
von Maren Seifart 19. März 2022
Dieses Jahr habe ich 14 Mutterschafe ausgewählt, die im Jahr 2022 für den Nachwuchs sorgen sollen. Der Bock ist derselbe wie letztes Jahr. Ein netter und typvoller Bock mit den Traumwertnoten: (W/B/E) 8/9/9. Ich habe ihn von der Moorschnuckenzüchterin Eva Pittendörfer aus dem Saarland. Die Lämmer von ihm waren bisher alle sehr einheitlich, schön im Typ und gesund.
von Maren Seifart 19. März 2022
Letztes Jahr habe ich die Zusage für zwei weitere Flächen vom Nabu bekommen, die wir dieses Frühjahr mit der Bockherde bezogen haben. Es sind zwei Feuchtflächen, wovon die eine stark mit dem kanadischen Springkraut bewachsen ist und die andere wiederum mit jeder Menge Brennnesseln. Letztere beherbergt auch einen Teich und diverse Obstbäume.
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