Herdbuchzucht

Herdbuchzucht

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Da die Moorschnucke vom Aussterben bedroht ist, habe ich mich im Jahr 2008 dazu entschlossen, diese Rasse im Herdbuch des Hessischen Schafzuchtverbandes zu züchten. Diesbezüglich züchte ich unter bestimmten Auflagen, welche die Reinrassigkeit sowie die Einhaltung des Rassestandards der Zuchttiere gewährleisten. Insofern züchte ich nur mit registrierten Schafen, die damit auch ihre Formwertnoten in der Bemuskelung, Wolle und dem äußerlichem Erscheinungsbild erhalten haben. Jedes meiner bei mir geborenen Schafe, welches in die Zucht gehen soll, wird ebenfalls eineinhalbjährig vom Zuchtprüfer des Schafzuchtverbandes besucht und bewertet.

Daneben führe ich eine Ablammliste, in der neben dem Geburtsdatum der Lämmer, der Ohrmarkennummer, irgendwelchen Besonderheiten usw. auch ihr Geburtsgewicht, 50 - Tage Gewicht und 100 - Tage Gewicht eingetragen werden. Anhand dieser Liste lassen  sich die Abstammung  sowie die individuellen Merkmale der Lämmer genau festhalten.

Unabhängig von der Herdbuchzucht ist es ebenfalls die Pflicht jeden Schafhalters, die Lämmer mit elektrischen Ohrmarken zu kennzeichnen. Jedes Tier bekommt dadurch eine individuell zuordbare Nummer. Auch die Impfung gegen die Blauzunge wird bei mir jährlich durchgeführt.

Zwecks der wichtigen Sachkunde bezüglich Geburtshilfe, Parasitenmanagement sowie Klauenpflege, habe ich Seminare besucht und dadurch viele wertvolle Tipps erhalten. Geburtshilfe ist bei den Moorschnucken zum Glück nur vereinzelt nötig, aber anwenden musste ich diese tatsächlich bereits.


Flaschenlämmer versuche ich, soweit es mir möglich ist, zu vermeiden, indem ich die Lämmer bei den Muttern in einer Bucht im Offenstall belasse. Ich komme am Anfang somit alle zwei Stunden dazu und halte das Muttertier fest, damit das Lamm trinken kann. Die Abstände werden dann mit den Tagen und Wochen immer länger. Das Schöne daran ist, dass sich die Lämmer nicht zu sehr auf mich prägen und es dann hinterher nicht so schwer haben, gänzlich Schaf in der Herde zu sein. Flaschenlämmer ticken in der Regel immer etwas anders als die üblichen Schafe. Doch an sich sind nicht angenommene Lämmer bei den Moorschnucken eher selten. Schwere Geburten, Mehrlingsgeburten vor allem bei unerfahrenen Müttern können dazu führen, dass Lämmer nicht angenommen werden.


Schafzucht bedeutet recht viel "Papierkram" und je größer die Herde ist, desto mehr bürokratischer Aufwand ist zu leisten. Dennoch halte ich generell in der Rassezucht eine objektive "Überwachung" für wichtig und betreibe den Aufwand somit sogar recht gerne.


Wer meine Zucht etwas mitverfolgen möchte, kann sich gerne meinen Schafblog dazu anschauen.

Schafblog
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